Absteckung für den Straßenbau

Im Vermessungsbüro werden auf der Grundlage des Bebauungsplanes zunächst die Baublöcke eingerechnet. Damit entstehen gleichzeitig die künftigen amtlichen Grenzen der Erschließungsstraßen des Baugebietes. Zwangspunkte für die Einrechnung entstehen somit an den Anschlüssen zu vorhandenen Grenzen insbesondere an den Bestandsstraßen. Erschließungsplaner bzw. Tiefbauplaner legen die neue Straßentrasse ebenfalls und ggf. zeitlich parallel auf der Grundlage z.B. eines Bebauungsplanes fest. Da die amtlichen Grenzen jedoch im Vermessungsbüro entstehen, ist es sinnvoll, diese Grenzen in der Örtlichkeit abstecken zu lassen, um Überbauung der Straßen auf privatem Grund zu vermeiden.

Zwei Varianten werden dabei abgefragt: In der einfachsten Form werden lediglich die Knickpunkte der Straßenseite der Privatgrundstücke vor Ort abgesteckt und mit Moniereisen markiert. Verlaufen Straßen im Bogen, können zusätzliche Moniereisen für die Kennzeichnung der Radien erforderlich sein. Die Baufirma bestimmt dann den Verlauf der Straßeneinrichtungen selbst zwischen den beiden „Seitenbegrenzungen“ der künftigen Straße.

Alternativ übernehmen wir zunächst die Daten der Tiefbauplanung in Form von Achsen der geplanten Straßen. Hierbei erfolgt die Anpassung an die mit einem Maßstab versehenen UTM-Koordinaten des Landes Niedersachsen. Nach den Vorgaben der Tiefbauplanung werden so die Achskoordinaten mit allen Bogenhauptpunkten und bei Bedarf einer weiteren Verdichtung in z.B. 10 m Stationierungen neu eingerechnet. Diese Koordinaten werden in Bezug auf das Landesfestpunktfeld vor Ort abgesteckt und z.B. mit Moniereisen markiert und bei Bedarf gesichert.

Bei komplexeren Tiefbauarbeiten werden auch weitere Absteckungsarbeiten für Verkehrsinseln, Radwege, Einmündungsbereiche mit Aufweitungen usw. durchgeführt.

Nach erfolgter Absteckung erhalten die Beteiligten einen Absteckungsriss, der die wesentlichen Absteckungsbedingungen sowie die Art der Markierung der Punkte erkennen lässt.

Wir übersenden diesen Absteckungsriss mit der Bitte, die eingerechneten Bedingungsmaße noch einmal mit Ihren aktuellen Zeichnungen zu vergleichen. In der Hektik des Baugeschehens werden oft in letzter Minute Details geändert ohne die bei HPM liegenden Pläne zu aktualisieren. Dadurch auftretende Fehler sollen durch Ihren letzten prüfenden Blick vermieden werden.